Folge 1 – Manfred Losavio
Wir präsentieren heute zum ersten mal den „Scharfen Eck Legendentalk“.
Ab sofort immer einmal im Monat.
Folge 1 mit einem der sehr viel mit dem SVA erlebt hat – Manfred Losavio
SVA:
Manni, mit 53 Jahren spielst du immer noch Fußball. Du bist der Rekordspieler des
SV Allensbach mit über 420 Einsätzen. Erst vor ein paar Wochen hattest du nochmals einen Einsatz in der Kreisliga A mit deinem Sohn Sandro.
Wann war dein erstes Jahr in der 1.Mannschaft? Wer war damals dein Trainer?
Manni:
Meine erste Saison bei den Aktiven des SVA war in der Saison 1986/87 – Pirmin Böhler war unser Trainer – wir wurden damals Meister in der Kreisliga A und sind in die Bezirksliga aufgestiegen.
SVA:
Du hast dann den SVA tatsächlich mal verlassen und bist zum FC Böhringen 1909 e.V. Kamst aber wieder wieder zurück. Warum?
Manni:
Nach dem wir mit dem SVA einige Jahre immer knapp am Aufstieg in die Landesliga gescheitert sind, bin ich in der Saison 1995/96 tatsächlich zum FC Böhringen in die Landesliga gewechselt. Im Winter bei einem internationalen Ländervergleich (Hallenturnier) in Vaduz/Lichtenstein für den Südbadischen Fußballverband ist es dann passiert – Kreuzbandriss am rechten Knie, sowas vergisst man nicht. Im Vollsprint hat ein leichter Schubser vom Gegner gereicht – ich bin so unglücklich aufgekommen, hatte in diesem Moment keine Stabilität, so dass ich mit dem Knie direkt weggeknickt bin.
Erst ein ¾ Jahr später bin ich operiert worden und konnte erst nach 1 ½ Jahren wieder mit Fußball beginnen. Auf Grund der Verletzung bin ich in der Saison 1997/98 zurück zum SVA gewechselt.
SVA:
Du hast beim SVA viele Spieler hier erlebt. Wer waren die Besten 3 mit denen du je
zusammengespielt hast?
Manni:
Als ich zu den Aktiven kam war Urban Mayer der Macher im Mittelfeld – menschlich und sportlich ein Vorbild. Später war Sascha Deiringer technisch der beste Spieler, Markus Knackmuß der Ehrgeizigste und Erfolgreichste.
SVA:
Auf welchem Sportplatz hast du immer gerne gespielt und wo wusstest du schon bei der Abfahrt das wird wieder nix?
Manni:
Die Spvgg F.A.L, das waren immer heiße Spiele, aber danach wurde auch immer zünftig zusammen gefeiert – eine tolle Zeit. Das gab es eigentlich nie – wir sind immer positiv in die Ferne gefahren, um Punkte zu holen.
SVA:
Seit Jahren bist du Jugendtrainer. Du trainierst sowohl die Bambinis aber auch zusammen mit Paul Bücheler die C-Jugend. Was ist das Besondere an der Jugendarbeit?
Manni:
Ich bin seit 2008 durchgehend Trainer in Allensbach. Seit 2011 habe ich die Trainer B-Lizenz.
Altersgerechtes Training für motivierte Kinder und Jugendliche anbieten, den Entwicklungsprozess im Laufe der Zeit zu sehen, dass finde ich megaspannend. Am meisten Freude bereitet mir aber, wenn unsere Eigengewächse, den Sprung dann zu den Aktiven schaffen und sich dort etablieren. Das sehe ich dann als Erfolg für uns Jugendtrainer.
SVA:
Nachdem der SVA 2018 erneut aus der Bezirksliga abgestiegen war hattest du auch für 2 Jahre die 1.Mannschaft übernommen. Warum hatte das damals nicht so gut geklappt?
Manni:
Nach dem Abstieg gab es viele Abgänge – es war eine schwierige Situation. Viele neue Spieler aus der Umgebung sollten in die Mannschaft eingebaut werden. Das hat mehr schlecht als recht geklappt. Wenn Du in der Rückrundenvorbereitung teilweise mit 6 Mann auf dem Platz stehst, dann ist das kein gutes Zeichen. Kein Konkurrenzkampf, das ist nicht gut für die Spieler und erst recht nicht für den Trainer. Dafür haben wir die Saison noch ordentlich beendet. Saison 2019/20 das gleiche Bild – da kam dann noch Corona dazu und die Saison wurde vorzeitig beendet.
SVA:
Du hattest 2019 deinen 2. Kreuzbandriss im rechten Knie.
Jeder normale Spieler in diesem Alter hört auf.
Du gabst aber nicht auf und bist wieder da, stärker denn je. Vor ein paar Tagen durftest du sogar gegen den 1. FC Nürnberg die Wimpel tauschen. Wie hast du es geschafft immer positiv zu bleiben?
Manni:
Ich bin grundsätzlich positiv, ich habe mir selbst schon als Jugendlicher geschworen auch im Alter will ich fit sein. Ehrgeizig war ich schon immer und ich liebe Sport vor allem Fußball. Demensprechend habe ich sehr viel dafür getan um wieder fit zu
werden.
SVA:
Seit die alten Herren 2015 in den Spielbetrieb eingestiegen sind, führst du die Jungs immer als Kapitän aufs Spielfeld. Unzählige Pokale durftest du seither in den Himmel heben. Was ist das Besondere an dieser Truppe?
Manni:
Die Jungs sind überragend, auch im Alter haben Alle einfach noch Lust und sind heiß auf Fußball. Im Training wird immer noch richtig Gas gegeben. Keiner will verlieren und das macht meiner Meinung dann auch den Unterschied auf dem Platz bei den Spielen aus. Zuletzt die Süddeutsche Meisterschaften, einfach eine grandiose Teamleistung. Dies ist sicher auch ein Grund warum es mir so wichtig war, nach meiner Verletzung wieder zurück zu kommen.
Wir haben immer Mega Spaß zusammen – dafür meinen großen Dank an die Jungs.
SVA:
Wo siehst du den SVA in 10 Jahren?
Manni:
Die Bezirksliga ist unsere Liga, hier wäre der SVA gut aufgehoben. Ich hoffe die jungen Wilden machen dieses Jahr den nächsten Schritt in der Kreisliga und dann bin ich der Meinung, ist es nur eine Frage der Zeit mit dem Aufstieg.
SVA:
Was ist dein Erfolgsrezept für deine ewige Jugend und was räts du den jungen Spielern, die dieses Jahr aus der A-Jugend rausbekommen sind und nun die ersten Erfahrungen im aktiven Bereich machen?
Manni:
Ich denke meine positive Art, meine Liebe zum Sport, aber auch die Arbeit mit jungen Talenten als Trainer. Mein Rat an die Jugendlichen – trainieren, trainieren, trainieren, immer dran
bleiben getreu dem Motto der AH – immer weiter, immer weiter
SVA:
Wie lange möchtest du noch spielen?
Manni:
Mein Vorbild in der Hinsicht ist unser Erfolgstrainer Günther Hespeler (Hosel). Der mit seinen knackigen 70 Jahren immer noch jeden Montag im AH Training mitmischt – das ist mein Ziel.
SVA:
Manni, vielen Dank für deine Zeit. Bleib gesund.
Wir wünschen Dir noch viele tolle Momente mit deinem SVA. Grazie.