Folge 4 – Sascha Deiringer

Bei unserer 4. Folge vom Scharfen Eck Legentalk geht es um unseren ehemaligen Spieler und Trainer Sascha Deiringer. Wir dürfen gespannt sein an was er sich noch alles erinnern kann.

SVA:
Sascha, du warst Jugendspieler beim SVA. Bist aber erst zum FC Steißlingen und dann zum SV Orsingen. Erst Jahre später kamst du zu deinem Debüt in der 1.Mannschaft des SVA.
Wieso?

Sascha:
Nicht ganz, in der A-Jugend habe ich den Sprung zum damaligen FC Konstanz in die Jugendliga gemach. Um im Anschluss ein halbes Jahr in der Aktiven beim FC Konstanz auszuprobieren…da hatte ich dann einen Durchhänger und wollte mit dem Fußball komplett aufhören, da kam mein Vater und langjähriger Jugend-Trainer Wolfgang Kleber– manche nennen IHN Killer oder Quälix – auf mich zu. Er war damals Trainer beim FC Steißlingen und hat mich überredet mit dem Fußball weiterzumachen. Der SV Orsingen war dann eine Zwischenstation bis Trainer Kleber wieder beim SVA das Traineramt übernahm und mich in die SVA Heimat zurückholte.

SVA:
In der Jugend hast du mit Markus Knackmuß zusammen gespielt.
Heute spielt der Knackmuß mit 48 Jahren wieder mit einem Deiringer zusammen.
Allerdings nicht in der AH, sondern in der 1.Mannschaft mit deinem Sohn Robin. Ist das nicht verrückt?

Sascha:
Ja, ich habe meine ganze Jugend ab der E-Jugend mit Knacki zusammengespielt und viele Meisterschaften und Erfolge gefeiert.

Ehrlich gesagt ist der Knacki doch verrückt, so fit kann man doch nicht mehr sein um mit den Jungen Schritt zu halten aber ehrlich gesagt finde ich das Klasse , zumal Robin mein Sohnemann und die anderen jungen Wilden dann noch was von einem alten Hasen lernen können.

Hab gerade Kopfkino– nicht auszumalen , wenn wir beide noch auf dem Platz stehen könnten…. aber das liegt ja eindeutig an mir.

SVA:
Wieder zurück zu dir.
Du hast beim SVA einiges erlebt.
Und einige schöne Momente erleben dürfen.
Du warst als Spieler 1998 und 2002 Bezirkspokalsieger und konntest 2014 zusammen mit Marius Egenhofer als Trainer den Wiederaufstieg in die Bezirksliga feiern.
Was war rückblickend dein schöntes SVA Erlebnis?

Sascha:
Das stimmt definitiv, wir müssten dies aber unterteilen, da es nicht DAS einzige Erlebnis gab .

Zum einen die Jugendzeit wo wir noch im altehrwürdigen Stadion mit Clubheim kicken & feiern duften und uns von der damaligen Aktiven beim Feiern und beim Anstimmen von Liedern einiges abgeschaut haben, was dann wiederum in der Zukunft ein wichtiger Bestandteil für den SVA-Erfolg war .

Zum anderen die aktive Zeit und die Zeit als Spielertrainer bzw. Coach , hier sind mir die vielen tollen Menschen und Charakteren im Gedächtnis geblieben…das alles war für mich eine Erlebnisreise , in der auch ich persönlich gereift bin …Alles hat eben seine Zeit

Sicherlich war dann der Aufstieg und die damaligen Rahmenbedingungen besonders , wenn ich nur an die Relegationsspiele gegen Gottmadingen und Kluftern denke.

SVA:
Du warst ja bekannt dafür bei Auswärtssiegen die Gegnerischen Clubheime erst dann zu verlassen bis es einfach nicht mehr ging.
Wo hast du immer gerne gespielt?

Sascha:
Das war mir egal wo gespielt wird, Hauptsache wir konnten die Punkte mitnehmen.

Zur Aussage bzgl. dem Verlassen der Clubheime , da kann ich nur sagen , da gab es bestimmt immer einer der mich überredet hat … wenngleich da nicht die großen Überredungskünste notwendig waren.

SVA:
Und wo bist du nicht so gerne hingefahren?

Sascha:
Zum SV Hattingen , so ein krummer Platz gehört verboten.

SVA:
Wer war dein unangenehmster Gegenspieler?

Sascha:
Na da gabs mal so einen beim BKB , glaube die nannten den Catweazle … , der war sehr hart unterwegs (da sind Sammy oder Schorsch Waisenknaben) , der war sogar so unglaublich, der ist mir bis zur Seitenlinie gefolgt, wenn ich etwas trinken wollte.

Eine Anekdote die mir da spontan einfällt, einmal konnt ich den Kollegen überlisten, als der zur Flasche griff bin ich losgerannt und konnte den Ball im Tor unterbringen… in der nächsten Aktion hat es dann aber wieder richtig wehgetan

SVA:
Du warst früher ein großer Fan vom Bananenweizen. Warum hat sich das deiner Meinung nach hier nicht durchgesetzt?

Sascha:
Echt war das so ? Kann mich daran nicht mehr erinnern, aber wahrscheinlich fand ich den Namen genial.

Naja durchgesetzt hat sich das wohl nicht, weil der C-Punkt (Uwe Carstensen) zu früh das Clubheim aufgegeben hat, ich würde sagen das wäre sonst DER Renner gewesen.

SVA:
Du hattest als Spieler und auch als Trainer beim SVA einige Typen in deinem Team. Welche waren aus deiner Sicht die 3 Besten?

Sascha:
Definitiv Knacki auch wenn das „nur“ in der Jugend war, mit Knacki hab ich mich blind verstanden, egal wohin ich den Ball hin gespielt habe, der Knacki hat was daraus gemacht. Nicht zu vergessen wir hatten damals einige namhafte Vereine (1860 München, Werder Bremen, Gelsenkirchen, Mannheim etc) erfolgreich bespielt.

In der Aktiven war das der Markus Domin, der hatte eine wahnsinnig aufreizende aber elegante Art den Ball und Gegner zu beherrschen –> in jeglicher Hinsicht , unglaublich dieser Typ… wer ihn kennt weiß was ich meine

Als Trainer ist mir wichtig einzelne Spieler weiterzuentwickeln bzw. an Grenzen zu bringen, da hat mich Simon Peli beeindruckt.
Von einem Stürmer der im Durchschnitt 5 Tore / Saison machte , hatte er sehr schnell dazugelernt sich in Räume zu bewegen und uns fast im Alleingang mit seinen Toren in der Liga gehalten, er ist dann im Jahr darauf in die Landesliga gewechselt um dort seinen Stempel aufzudrücken.

SVA:
Trainer Wolfgang Kleber hat dich sicherlich sehr geprägt. Mit welchem Trainer würdest du dich heute gerne mal an einen Tisch setzen und über den Fußball philosophieren ?

Sascha:
Hansi Flick oder Kloppo wären genial , aber die haben bestimmt keine Zeit

Hätte hier einen ganz anderen Ansatz , cool wäre doch wir könnten auf SVA Amateurebene einen Austausch anstreben und philosophieren … bestimmt auch interessant.

SVA:
Leider wurdest du immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen.
Stimmt es, das du jahrelang ohne Kreuzband gespielt hast?

Sascha:
Ja, ohne mehre Kreuzbänder sogar und das mitunter seit der Jugend (ich meine sogar D oder C-Jugend).

Das waren sicherlich auch Gründe warum ich immer wieder in die ein oder andere Verletzung reingerutscht bin.

SVA:
In der Saison 2016/17 war der SVA praktisch schon in der Landesliga.
5 Spieltage vor Schluss war man mit 5 Punkten Vorsprung Erster. Holte anschließend allerdings nur noch einen Punkt. Was waren aus heutiger Sicht die Gründe das es damals wieder nicht gereicht hatte?

Sascha:
Unsere Stärken im damaligen Jahr, waren die Kameradschaft und dass die Automatismen welche im Training einstudiert wurden gegriffen hatten.

In der damaligen Rückrunde sind uns phasenweise bis zu ca. 8 Stammspieler weggebrochen, in einigen Phasen konnten wir das mit den damaligen AH-Spielern (Tobi Grägel, Daniele Paar) immer wieder erfolgreich kompensieren, am Ende hat uns einfach die Qualität gefehlt, was im Jahr darauf auch zum Abstieg aus der Bezirksliga geführt hat.

SVA:
Was würdest vorziehen?
Ein Abendessen mit deiner Frau wo es als Hauptgericht die Hähnchenschenkel vom Grägel Walter, mit dener er uns Jahr für Jahr verwöhnen konnte zu Essen gibt oder eine Würfelrunde mit Henne, Martin Uricher, Schorsch Klement und Uwe Carstensen im Clubheim zum Riesenberg ?

Sascha:
Definitiv Würfelrunde in der Kombination mit dem Wichselwachsel als Vorgabe sich überhaupt fürs Würfelspielen qualifizieren zu können

Ehrlich gesagt weiß noch nicht mal wie –Wichselwachsel oder Wixelwaxel– geschrieben wird , muss man mal den Henne als Frage im nächsten Legendentalk stellen à Wahnsinn dieser Wichselwachsel, vom Henne glaub ich nur erfunden, um eine Gix-Runde spendiert zu bekommen, aber legenär diese Abende.

Auf Walters Hähnchenschenkel wollte ich aber auch nicht verzichten, benötigen wir bestimmt im Nachgang als Grundlage um den Abend vernünftig ausklingen zu lassen

SVA:
Wo siehst du den SVA in Zukunft ?

Sascha:
Hmm die Frage lässt sich für mich nicht so einfach beantworten (zu weit weg) , zumal u.a. auch die gesellschaftliche Veränderung im Vereinsleben (Gesamtverein , Abt. Fussball, etc.) Einzug erhalten hat , dabei haben sich auch die Leitplanken „etwas“ verschoben.

Wir kennen sie alle, die Sätze bzw. nutzen diese tlw. sogar selbst — Früher hätte es das nicht gegeben. — früher hatten wir Urlaub nach dem Fussball ausgerichtet — früher hätte ich den reingemacht…, früher hätte, früher hätte …. aber die Zeiten haben sich verändert, es rücken eben andere Themen in den Vordergrund , auch für die Trainer im Amateurbereich eine enorme Anstrengung , ganz geschweige dann für einen Verein der sich diesen Herausforderungen ebenso stellen muss.
Ich bin allerdings zu weit weg vom SVA und bekomme nur hier und da am Rande noch etwas mit, weshalb aus meiner Sicht die Vereins-Ausrichtung ein wesentlicher Eckpfeiler sein wird, um in eine erfolgreiche SVA-Zukunft blicken zu können.

Mein persönlicher Wunsch für den SVA wäre, für solch eine Veränderungen, ein Clubheim als Basis/Treffpunkt es gibt nichts schöneres und ganz nebenbei könnte sich ein neuer Geist der SVA-Familie 2.0 entwickeln .
In der Abteilung Fussball , muß und gehört die 1. Mannschaft als stabile Größe in die Bezirksliga , die II. Mannschaft würde ich gerne im gesicherten Mittelfeld der Kreisliga B sehen, sowie den Jugendbereich ebenfalls immer mindestens in der Bezirksstaffel.

Ich wünsche den handelnden Personen , noch die ein oder andere zusätzlich helfende Hand als Unterstützung und dabei viel Glück um die gemeinsam und abteilungsübergreifenden, getroffenen Entscheidungen in eine erfolgreiche Zukunft ausrichten zu können.

SVA:
Wir bedanken uns für deine Zeit und wünsche Dir für die Zukunft alles Gute und beim Wixel Wachsel weiterhin ein glückliches Händchen.
Danke Sascha

Scharfes – Eck Allensbach

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