Folge 5 – Markus Knackmuß
In unserer letzten 2022er Ausgabe des Legendentalks sprechen wir diesmal mit einer SVA Legende, der den Sprung in den Profifußball geschafft hatte und deshalb schon viel erleben durfte:
Wir sprechen mit Markus Knackmuß
SVA: Knacki? Wer nennt dich eigentlich Markus?
Knacki: Im Berufsleben nennt mich jeder Markus oder meine Frau wenn es Ärger gibt.
SVA: Wir bleiben natürlich bei Knacki.
Du hast beim SVA die Fussballjugend verbracht und hattest sogar schon aufgehört.
Wie kam es dazu, dass du wieder angefangen hast?
Knacki: Mit 17 Jahren hat man mich gefragt ob ich nicht bei den Aktiven mit Sondergenehmigung spielen möchte und ab diesem Tag war ich dem Fußball wieder treu.
SVA: Nach der Jugend hast du dann Aktiv für den SVA gespielt ?
Welche Erinnerungen fallen dir dazu noch ein?
Knacki: 3 Jahre war ich für den SVA am Ball. Da gibt es natürlich sehr viele schöne Erinnerungen, die Gemeinschaft war natürlich früher ein ganz andere wie heute.
Nach jedem Spiel ist man gemeinsam (alle) noch zusammen gesessen und hat gefeiert und gesungen bis tief in die Nacht.
SVA: Auf welchem Sportplatz hast du mit dem SVA immer gerne gespielt?
Knacki: Am liebsten waren mir noch die Spiele an der Bodanrückhalle, da waren wir eine Macht.
An Boll kann ich mich auch noch gut erinnern, da brannte immer die Luft 😉
SVA: Früher waren es die Fußballplätze der Region, später die Stadion in den du aufgelaufen bist.
Welches Stadion ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Knacki: Da gibt es einige… das Hamburger Volksparkstadion, der Gladbacher Borussia Park oder Dortmund. Den besten Rasen gab es allerdings mit Abstand in Leverkusen.
Die Heimspiele in Dresden waren natürlich immer ein Erlebnis mit ca. 20.000 Zuschauern im Schnitt.
SVA: Ihr hattet ja damals beim SVA auch eine tolle Freundschaft zur Handball Damenmannschaft, die ja in der 2.Liga spielten. Hättest du damals gedacht, das du auch mal 2.Liga spielen würdest?
Knacki: Das stimmt wohl… (grinst) Wir waren sehr treue Fans unserer Handball Damen… zu diesem Zeitpunkt gab es mit Sicherheit keine Gedanken an den Profi Fußball.
SVA: Wie ging es dann weiter? Über den FC Böhringen 1909 e.V. und FV Donaueschingen warst du plötzlich beim SC Pfullendorf 1919 e.V. in der Regionalliga.
Knacki: Nach einem Jahr in Böhringen ging es für 3 Jahre zum FV Donaueschingen. Donaueschingen war eine sehr erfolgreiche Zeit, Aufstiegsspiele zur Oberliga (3. Liga) und das Erreichen der ersten Runde im DFB-Pokal gegen den 1 FC Köln (wir wurden südbadischer Pokalsieger). Dieter Rinke, mein damaliger Trainer, bekam ein Angebot von Pfullendorf und hat mich damals mitgenommen. In Pfullendorf wurde ich 1998 zum Profi.
SVA: Mit dem SC Pfullendorf hattest du sogar Relegationsspiele zur 2.Bundesliga. u.a. gegen den FC Union Berlin.
Wie war das damals an der alten Försterei ?
Knacki: Mein erstes Spiel vor sehr großer Kulisse (mehr als 10.000 Zuschauer) das war natürlich ein super Erlebnis und wir verloren nach hartem Kampf leider mit 3:1.
SVA: Anschließend kam der Wechsel zu SSV Jahn Regensburg und der Aufstieg in die 2.Bundesliga.
War das sportlich dein größter Erfolg?
Knacki: Definitiv meine erfolgreichste Zeit. Ich wurde im Aufstiegsjahr sogar in die Kicker-Elf des Jahres gewählt. 2. Liga spielen zu dürfen wurde natürlich ein Traum wahr.
SVA: Und das DFB Pokalaus im Achtelfinale im Elfmeterschießen dein bitterster Moment?
Knacki: Wir verloren im Achtelfinale gegen den MSV Duisburg im Elfmeterschießen und leider war ich auch einer der Schützen die verschossen hatten, das war natürlich einer meiner traurigsten Momente.
SVA: Anschließend kam der FC Augsburg. Zu der Zeit noch 3. Liga. Mit dem FCA bist du erneut in die 2.Liga aufgestiegen. Wie hart war es dort dann aussortiert zu werden und eben nicht erneut 2.Liga zu spielen?
Knacki: Ich muß ehrlich sagen, das ich damals sehr sauer auf Rainer Hörgl war (heute verstehen wir uns wieder als Trainer Kollegen ) aber auch akzeptieren musste das Patrick Mölzel und Marco Löring (als 6er) einfach zu dem Zeitpunkt besser waren.
SVA: Dein Weg führte dich zu Dynamo Dresden. Dort hattest du bekannte Trainer wie Peter Pacult oder Norbert Meier. Mit Ede Geyer kam dann sogar der Felix Magath des Ostens. Kann man das so beschreiben? Wie war die Zeit in Dresden?
Knacki: Ede Geyer war einfach nur unmenschlich und mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen. Die Zeit in Dresden war natürlich eine geile Zeit, beginnend bei der Wahnsinns Stimmung bei jedem Heimspiel. Eine Stunde vor Spielbeginn waren schon mind. 10.000 Zuschauer im Stadion. Eine wunderschöne historische Stadt und natürlich ein absoluter Traditionsverein der sehr professionell gearbeitet hat.
SVA: Irgendwann ging es wieder zurück in die Heimat.
Du kicktest noch ein paar Jahre beim FC 08 Villingen e. V. in der Oberliga auf hohem Niveau. Wer waren rückblickend deine 3 besten Trainer von denen zu viel lernen konntest.
Knacki: Natürlich Wolfgang Kleber, der mich in der Jugend geformt hat, Dieter Rinke, durch ihn habe ich mit dem Wechsel nach Pfullendorf die Chance auf meine Laufbahn bekommen und Peter Pacult. Er war zwar auch ein harter Hund aber ich muss sagen so fit wie durch ihn war ich damals noch nie.
SVA: Und deine 3 besten Mitspieler?
Knacki: Peter Peschel, Ivo Ulich und der heutige Torwartrainer vom 1. FC Köln Uwe Gospodarek
SVA: Wer waren deine bester Gegenspieler? Da gab es sicherlich einige.
Knacki: Oh ja. Das ist ziemlich schwierig Ich würde sagen.
Ze Roberto, eine absolute Maschine. Ulf Kirsten war auch sehr unangenehm zu spielen und Michael Ballack. Einfach ein Alleskönner.
SVA: Seit 2015 Jahren bist du zurück beim SV Allensbach und führst die AH als Leader von Titel zu Titel. Was macht diese verrückte Truppe aus ?
Knacki: Wir sind ein richtig geiles eingespieltes Team, da stimmt es auf und neben dem Platz. Wir haben mit Sammy Schirnhofer einen überragenden Teammanager und mit Marius Egenhofer einen der uns vor den Spielen immer sensationell motiviert. Und nicht zu vergessen unseren Hosel einen der erfolgreichsten Trainer ever.
SVA: Wie geht es da weiter?
Knacki: Die Deutschen Meisterschaften in Neuenburg 17. Deutscher Altherren-Supercup Ü32 sind unser nächstes großes Event.
Da wollen wir wieder zusammen Spaß haben.
SVA: Weil du nach wie vor noch so viel Spaß am Fußball hast läufst du nun mit 48 Jahren wieder in der 1.Mannschaft des SVA auf. Knacki wie lange noch?
Knacki: Zum Glück weiß ich nicht wie lange noch. Mir macht es einfach richtig viel Freude ein Teil dieses Teams zu sein. Würde mich auch sehr für die Jungs um Serdar freuen wenn das große Ziel Bezirksliga Bodensee erreicht werden kann und ich bin auch fest davon überzeugt.
SVA: Was wünscht du dem SVA für die Zukunft ?
Knacki: Aufstieg in die Bezirksliga, Viertelfinale Deutsche AH Meisterschaft und einfach noch sehr viele schöne Momente mit Euch.
SVA: Lieber Knacki, wir bedanken uns für deine Zeit und wünschen Dir und deiner Familie für die Zukunft alles Gute und eine besinnliche Weihnachtszeit. Erhole dich gut für die kommenden Aufgaben die noch kommen werden.
Scharfes – Eck Allensbach